Emotionale Intelligenz im Business...Erfolgsfaktor, oder lediglich eine Floskel?


Feb 2021


Emotionale Intelligenz im Business…Erfolgsfaktor, oder lediglich eine Floskel?


  • Weshalb wird emotionale Intelligenz immer noch mehrheitlich mit Frauen in Verbindung gebracht,

       und (Mittelmaß-) Männer schämen sich dessen?

  • Wann stehen diese Männer offen dazu, dass auch sie Emotionen haben?
  • Hat Aufklärung (begonnen übrigens vor über 200 Jahren) im Erziehungs- und Denkmuster von Männern versagt?
  • Weshalb müssen erfolgreiche Frauen immer noch die „besseren Männer spielen“ um in deren Augen Anerkennung zu finden?
  • Wann begegnen Männer Frauen auf Augenhöhe, und Frauen empfinden Männer nicht mehr als gefühlsarme Feinde?


In der Geschäftswelt begegnet mir bei den Begriffen emotionale Intelligenz, Intuition, Bauchgefühl etc. immer wieder eine massive schwarz/weiß Eingruppierung durch Männer; „Gefühle sei etwas für Frauen, Männer dagegen müssen Härte zeigen“.

Dies wird aber nicht offen ausgesprochen. Feigheit, Mutlosigkeit?


Diese Männer haben nicht verstanden, dass unsere Welt der Menschen eben nicht nur aus schwarz und weiß, sondern auch aus Grauzonen besteht.

  • Können Männer dies nicht sehen? Wollen sie das nicht sehen? Weshalb haben sie niemals darüber reflektiert als sie das Elternhaus verlassen haben?
  • Hätten sie nicht bereits bei der allerersten Affäre/Beziehung merken müssen, dass Frauen anders sind als sie es unter Umständen im Elternhaus gelernt haben?
  • Weshalb haben Frauen ihnen das „durchgehen lassen“?

 

Was bedeutet Emotionale Intelligenz?


Erstaunlicherweise hat dieser Begriff erst vor ca. 30 Jahren als Terminus öffentliche Aufmerksamkeit in der Management-Literatur erlangt. Er wird auch oft als soziale Intelligenz bezeichnet.


Manche Autoren stellen die emotionale Intelligenz als Gegensatz zum klassischen Intelligenzbegriff dar.

Tatsächlich geht es um die Erweiterung der klassischen Vorstellung von Intelligenz, in der lediglich kognitive und rein akademische Fähigkeiten als Voraussetzung für den Erfolg im Leben betrachtet werden. [1]

Sie beschreibt die Fähigkeit, eigene und fremde Gefühle (korrekt) wahrzunehmen, zu verstehen und zu beeinflussen.


Der erste Bereich Wahrnehmung von Emotionen umfasst die Fähigkeit, Emotionen in Mimik, Gestik, Körperhaltung und Stimme anderer Personen wahrzunehmen.

Der zweite Bereich der Nutzung von Emotionen zur Unterstützung umfasst Wissen über die Zusammenhänge zwischen (eigenen und fremden) Emotionen und Gedanken, welches z. B. zum Problemlösen eingesetzt wird.

Das Verstehen von Emotionen spiegelt die Fähigkeit wider, Emotionen zu analysieren, die Veränderbarkeit von Emotionen einzuschätzen und die Konsequenzen derselben zu verstehen.

Die Beeinflussung von Emotionen erfolgt auf Basis der Ziele, des Selbstbildes und des sozialen Bewusstseins des Individuums und beinhaltet z. B. die Fähigkeiten, Gefühle zu vermeiden oder gefühlsmäßige Bewertungen zu korrigieren. [2]


Beispielsweise kam eine Metaanalyse aus dem Jahr 2011 zu dem Ergebnis, dass emotionale Intelligenz stärker mit Berufserfolg zusammenhängt als kognitive Intelligenz und die fünf Persönlichkeitsdimensionen.[9]


Empirische Studien zeigen, dass Menschen, die die Fähigkeit besitzen eigene und fremde Gefühle zu steuern, im beruflichen und privaten Leben erfolgreicher sind; sie leiden weniger häufig unter psychischen Störungen, haben bessere private und berufliche Beziehungen, sind zufriedener und weniger anfällig für ungünstige Gewohnheiten wie Rauchen, ungesunde Ernährung etc.[8]


Sind die Begriffe EQ und Empathie durch die Populär- und Managementliteratur evtl. „managementtauglich“ verflacht und erscheinen nur noch als fad und damit als Floskel?

 

Emotionale Intelligenz in der Praxis


„Härte zeigen ist das einzige Führungsinstrument um das Ruder herumzureißen“.

„Als Führungskraft muss ich fachlich besser sein als meine Mitarbeiter. Das sollen sie sehen und auch spüren. Das reicht um eine gute Führungskraft zu sein“.

Für Beides behaupte ich: Nein! Im Gegenteil. Hat keinerlei nachhaltige Wirkung und, auch Empathie ist eine Qualifikation!

Beides dient lediglich dazu, kurzfristige „Erfolge“ zu generieren bei gleichzeitiger Demotivierung der Mitarbeiter.

Als Folge fällt die Leistung wieder ab und die Führungskraft hat „auch gutes Porzellan“ zerschlagen.

Fordern und Fördern hat immer noch Gültigkeit. Beides bedingt, dass ich mir um meine Mitarbeiter Gedanken machen muss. Sowohl fachlich als auch persönlich/emotional.


Fordern aber bitte nicht verwechseln mit Härte, sondern freundliches, respektvolles, wertschätzendes, aber konsequentes Einfordern von zuvor vereinbarter bzw. vertraglicher Leistung.

Hierzu gehört auch die Fähigkeit zu Coachen. Aber: Ein Coach ist kein „Oberlehrer“, sondern er entwickelt die Fähigkeit Mitarbeiter dort abzuholen wo sie aktuell stehen und nimmt sie (fördert sie) auf die unternehmerische Reise mit.


Und dies gilt nicht erst seit heute, denn diese Erfahrung habe ich bereits vor 30 Jahren gemacht; hatte nachhaltigen, menschlichen und damit auch wirtschaftlichen Erfolg.


Probieren Sie es aus. Sie werden überrascht sein.

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